Die nachfolgenden Beispiele und Grafiken beschreiben die Funktionsweise des User Centric Tracking im Detail. Jedes der einzelnen Bilder zeigt – sofern nicht anders erwähnt – einen abgeschlossen Besuch auf der Website. Unterhalb der Bilder stehen die Informationen, die durch Tracking erfasst werden, oberhalb die, welche zusätzlich in die Datenbank geschrieben werden. Außerdem sind für jedes Beispiel die wichtigsten Metriken angegeben.

Folgende Abkürzungen werden in den Grafiken verwendet:

EID: Endgerät (Cookie-ID, in Mapp Intelligence: Endgeräte Besucher ID)
CID: Kundennummer (in Mapp Intelligence: URM - Eigene Besucher ID)
BID: Besucher ID (in Mapp Intelligence: URM - Besucher ID)

Grundlegende Informationen zum User Centric Tracking finden Sie im Artikel User Centric Tracking (1): Eine Einführung.


Logik ohne Übergabe einer Kundennummer

Unsere Beispiel-Userin Anna besitzt drei verschiedene Endgeräte – ein Smartphone, ein Tablet und einen Laptop. Sie besucht mit allen drei Endgeräten nacheinander die Website eines Online-Shops.

Visitors: 3
Browsers, unique: 3

In allen drei Besuchen registriert sich Anna nicht und loggt sich auch nicht ein. Es wird also keine Kundennummer an Mapp übergeben, mittels derer Anna über alle Endgeräte hinweg identifiziert werden könnte. Deshalb wird jedes Endgerät als individueller Besucher ausgewertet. Die Metrik Visitors und die Metrik Browsers, Unique zeigen die gleiche Zahl.

Für den Fall, dass keine Kundennummer übergeben wird, hat die Einführung des User Centric Tracking somit keine Auswirkungen.


Alte Logik bei Übergabe einer Kundennummer

Bevor wir zu den Beispielen des User Centric Tracking kommen, soll zum Vergleich noch einmal kurz die alte Logik beschrieben werden. Auch bisher war eine Wiedererkennung durch Übergabe einer Kundennummer möglich. Diese war allerdings eingeschränkt.

Anna war mit allen drei Endgeräten auf der Website unterwegs. Diesmal hatte sie aber eine Kundennummer "A", die in jedem Besuch übergeben wurde.

Visitors: 3
Customers, unique: 1 (mit 3 Visits)
Browsers, unique: 3

Die Besucherzählung (Visitors) blieb davon unbeeinflusst. Über die Auswertung der Kundennummer konnten die Besuche in Mapp Intelligence allerdings zusammengefasst werden.

Wurde die Kundennummer nicht bei jedem Besuch übergeben, ergaben sich jedoch auch in dieser Analyse Lücken.

Visitors: 2
Customers, unique: 1 (mit 2 Visits)
Browsers, unique: 2

Anna war in diesem Beispiel nur mit ihrem Smartphone und ihrem Laptop auf der Seite unterwegs. Lediglich in zwei Besuchen wurde ihre Kundennummer übergeben. Deshalb stand der dritte Besuch für die Analyse der Kundennummern nicht zur Verfügung.


Neue Logik bei Übergabe einer Kundennummer

Diese Einschränkungen können nun durch das User Centric Tracking beseitigt werden.

Ein User mit mehreren Endgeräten

Wie Sie sehen, handelt es sich bei folgendem Beispiel um das gleiche wie eben. Der entscheidende Unterschied ist das User Centric Tracking.

Visitors: 1
Customers, unique: 1 (mit 3 Visits)
Browsers, unique: 2

Anna ist mit Smartphone und Laptop auf der Website unterwegs. Nur in zwei der drei Besuche wird ihre Kundennummer übergeben. Anna hat jetzt allerdings eine zusätzliche interne Besucher ID erhalten, durch die sie wiedererkannt werden kann.

Ihr Smartphone und ihre Kundennumer werden im ersten Besuch zum ersten Mal erfasst. Die neue Besucher ID erhält daher dieselbe Nummer wie das Smartphone (Cookie ID).

Intern werden Smartphone, Kundennummer und Besucher ID verknüpft, um eine spätere Wiedererkennung zu ermöglichen.

Im zweiten Besuch ist zwar der verwendete Laptop noch unbekannt, durch ihre Kundennummer kann Anna aber dennoch identifiziert werden. Der Besuch wird deshalb ihrer Besucher ID zugeordnet. Außerdem wird der Laptop intern mit ihrer Besucher ID verknüpft.

Im dritten Besuch wird keine Kundennumer übergeben. Diesmal kann Anna aber aufgrund des verwendeten Laptops identifiziert werden. Deshalb wird auch dieser Besuch ihrer Besucher ID zugeordnet.

Die Metrik Visitors basiert auf der Besucher ID. Folglich wird 1 Visitor gezählt. Mit der alten Logik waren es 2 Visitors. Außerdem kann nun über die Besucher ID auch die Kundennummer allen 3 Besuchen zugeordnet werden, im Gegensatz zu nur 2 mit der alten Logik.

Wichtig ist, dass im ersten Besuch mit einem neuen zusätzlichen Endgerät (in diesem Beispiel der Laptop) die Kundennummer übergeben werden muss.

Visitors: 2
Customers, unique: 1 (mit 2 Visits)
Browsers, unique: 2

In diesem Beispiel wird im zweiten Besuch keine Kundennummer übergeben. Der Laptop ist in diesem Besuch allerdings noch unbekannt. Er kann deshalb Anna nicht zugeordnet werden und intern wird eine neue Besucher ID generiert.

Die Zuordnung eines Besuchs zu einer Besucher ID erfolgt stets am Ende eines Besuchs und lässt sich nicht rückwirkend ändern. Die Verknüpfung zwischen Annas Besucher ID "111" und ihrem Laptop ist deshalb erst ab dem dritten Besuch wirksam. Eine Ausnahme hiervon ist die fehlende Übergabe einer Kundennummer im ersten Besuch überhaupt.

Visitors: 1
Customers, unique: 1 (mit 2 Visits)
Browsers, unique: 1

Anna war bereits einmal mit ihrem Laptop auf der Website, bevor sie sich registriert und eine Kundennummer erhält. Da die Besucher ID allerdings nicht rückwirkend verändert, sondern nur mit der Kundennummer verknüpft werden muss, werden beide Besuche Anna zugeordnet.

Mehrere User mit einem Endgerät

Anna hat einen Freund – Björn. Auch Björn interessiert sich für die Produkte des Online-Shops und nutzt dafür Annas Laptop.

Björn hat eine eigene Kundennummer "B". Anhand dieser Kundennummer kann er bei seinem Besuch eindeutig identifiziert werden, obwohl er Annas Laptop benutzt.

Visitors: 2 (mit 3 Visits)
Customers, unique: 2 (mit 3 Visits)
Browsers, unique: 2

Deshalb wird der dritte Besuch ihm zugeordnet und nicht Anna. Als Besucher-ID wird für ihn eine Nummer generiert, die unabhängig ist von der Cookie-ID des Laptops.

Würde nun der Laptop für einen weiteren Besuch genutzt, in dem keine Kundennummer übergeben wird, würde der Besuch stets dem zuletzt per Kundennummer identifizierten Besucher zugeordnet – in diesem Fall Björn.

Was passiert aber, wenn Anna und Björn direkt nacheinander die Website besuchen und Björns Kundennummer übergeben wird, bevor Annas Besuch (nach 30 Minuten Inaktitivät) abgeschlossen ist? Ein Besuch kann immer nur einem Besucher zugeordnet werden.

Visitors: 2 (mit 3 Visits)
Customer, unique: 2 (mit 3 Visits)
Browsers, Unique: 1

Sobald Björns Kundennummer übergeben wird, erkennt Mapp, dass es sich um einen neuen Besucher handelt, und teilt den Besuch intern in zwei Besuche (erkennbar an der gestrichelten Linie). Davon wird einer Anna zugeordnet und einer Björn.


Übersichtstabelle